Strompreiszusammensetzung
Der Strompreis setzt sich aus den Preisen für Erzeugung und Netznutzung, Steuern, Abgaben und Umlagen zusammen. Diese Preise fallen für private und industrielle beziehungsweise gewerbliche Verbraucher unterschiedlich aus. Nicht nur die Rabatte seitens der Erzeuger, die Industriekunden gewährt werden, auch bestimmte Abgaben wie die EEG-Umlage fallen für große Industriebetriebe ganz weg oder sind wesentlich geringer als für private Verbraucher, was auf Kritik stößt. Dementsprechend zahlen die privaten Haushalte fast doppelt so viel für ihren Strom wie die Industrie.
Durchschnittspreise für Strom und seine Zusammensetzung
Der durchschnittliche Preis für privaten Haushaltsstrom lag im Mai 2012 in Deutschland bei 25,7 ct/kWh, wobei es anbieterabhängig sehr große Unterschiede gibt. Tatsächlich können private Haushalte mit einem Stromvergleich sehr ordentlich sparen oder, wenn sie darauf verzichten, auch ordentlich zuzahlen, denn die tatsächlichen Preise schwanken zwischen etwa 18 bis 34 ct/kWh, wobei die regionalen Grundversorger in der Regel die höchsten Preise verlangen.
Dennoch wechseln immer noch zu wenige Haushalte den Anbieter, aus Angst vor Versorgungsengpässen oder weil ihnen der Wechsel zu kompliziert erscheint, was er in Wahrheit nicht ist. Die Industrie verhält sich nicht viel klüger, zumindest bei KMU liegt der Wechsleranteil bei unter 50 Prozent, bei privaten Haushalten gar unter 30 Prozent im Jahr. Möglicherweise ist der Industriestrom zu billig, um den Wechsel ernsthaft anzustreben, hier ermittelt die Eurostat für 2011 einen Durchschnittspreis von nur 13,7 ct/kWh. Die Preise setzen sich grundsätzlich zusammen aus:
- Stromerzeugung 34,4%
- Netznutzung 20%
- Abgaben und Umlagen 21,6%
- Steuern 24%

Strompreiszusammensetzung
Die Stromlieferung selbst (Erzeugung und Netznutzung) beansprucht also lediglich 54,4% des Preises, was Fragen hinsichtlich der tatsächlichen Einsparpotenziale aufwirft. Diese können nicht allein von den Erzeugern über technische Innovationen kommen und sind auch längst nicht so stark von Rohstoffpreisen abhängig, wie gern kolportiert wird. Vielmehr fällt die Steuern- und Abgabenlast auf Strom sehr erheblich aus.
Preisgestaltung bei Strom
An den Strombörsen EEX (European Energy Exchange) und Leipzig wird der Preis für Strom gehandelt, der von den Erzeugern angeboten wird. Dieser Preis enthält die tatsächlichen Erzeugerkosten, die Preise für CO2-Emissionsrechte und den Gewinn der Erzeuger. Für Haushaltsstrom wurden 2011 hierfür durchschnittlich 8,9 ct/kWh ermittelt. Das bedeutet, wenn Rohstoffpreise schwanken, etwa der Ölpreis um 20 Prozent klettert, so kann das noch nicht einmal 20 Prozent des Börsenpreises ausmachen (wegen der CO2-Emissionsrechte), sondern möglicherweise nur 10 – 15 Prozent, was gemessen am Gesamtpreis von rund 25 Cent nur noch eine Schwankung von rund fünf Prozent verursachen kann. Die Erhöhung der EEG-Umlage im Jahr 2013 von von 3,59 auf 5,28 ct/kWh wirkt sich wesentlich preistreibender auf den Gesamtpreis aus.
Die Netznutzung (etwa ein Fünftel des Preises) ist durch die StromNEV geregelt, hiermit soll auch der Ausbau der Netze finanziert werden. Abgaben und Umlagen machen 21,6% des Preises für Haushaltskunden aus, darunter fällt die Konzessionsabgabe für Wegerechte in den Kommunen (eine Regelung aus dem Jahr 1935), die EEG-Umlage und die KWK-Umlage laut Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz. Auf den darauf entstehenden Preis werden zwei Arten von Steuern erhoben, die Ökosteuer (2,05 ct/kWh, wobei Industriebetriebe Ermäßigungen bis zu 40 Prozent erhalten) und schließlich auf diesen Gesamtpreis die Mehrwertsteuer, welche Industriekunden zum Vorsteuerabzug bringen. Hinzu kommen Steuern auf Primärenergieträger wie Öl und Gas, weshalb der Gesamtsteuersatz bei 24 Prozent liegt.
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